Genau einen Monat ist es jetzt her, dass ich mit dem Flieger in New York landete.
Genau 4 Wochen sind es, die ich jetzt bei meiner Gastfamilie verbracht habe.
Inzwischen habe ich mich ein wenig eingelebt, bis man sich aber so 100% eingelebt hat, dauert das aber eben.
Wann immer ich Blogs von Austauschschülern gelesen habe, machte es den Eindruck, alles ist super und man nimmt es mit links. Und ich habe das Gefühl, das auch das, was ich bisher geschrieben habe, ziemlich diesen Eindruck macht. So ist es aber absolut nicht.
Ich fühle mich unglaublich wohl hier, habe eine superliebe Gastfamilie, komme insgesamt mit meinen Kursen ganz gut klar und habe auch schon viele nette Leute kennengelernt und einige wenige Freunde gefunden. Aber trotzdem: Auch mich hat das Heimweh natürlich eingeholt. Und das sogar ziemlich schnell. Nicht weil ich mich hier nicht wohl fühle, aber weil ich meine Familie und meine engsten Freunde unglaublich vermisse.
Ich weiß noch genau wie ich bei der AYA-Orientation in New York saß und man uns darauf vorbereitete mit den Worten: I know, y'all have expectations. And to face the fact, that a lot of them won't be met.
Und ich war mir sicher, dass ich keine Erwartungen hatte, weil ich um den Umstand wusste, dass es eh anders sein würde als erwartet. Ich fühlte mich auf alles vorbereitet und so bereit, dem Abenteuer entgegenzutreten.
Erwartungen? Hatte ich doch! Obwohl man es selber gar nicht weiß, kommt man mit der Erwartung, das beste Jahr seines Lebens zu haben. Weil das genau das ist, was einem jeder erzählt. Und vielleicht wird es das hinterher auch gewesen sein. Aber ein Sprung in ein neues Leben, der komplett perfekt ist? Wenn man objektiv darüber nachdenkt, natürlich eine Illusion.
Auf alles vorbereitet? Ich würde sagen, ich war so gut vorbereitet wie es möglich ist. Aber kann man auf alles vorbereitet sein? Nein, auf keinen Fall.
Bereit? War ich aber absolut.
Nun zu einem ganz anderen Thema. Inzischen habe ich die Sprache hier schon soweit angenommen, dass ich eigentlich fast nur noch auf Englisch denke. Angefangen hat so mit dem Anfang der zweiten Woche, dass manchmal die englischen Wörter einfach eher einfielen als ihr deutsches Pendant. Irgendwann hing es davon ab, ob ich über Situationen nachgedacht habe, die mit Deutschland oder den USA zu tun haben und in der letzten halben Woche war es dann eigentlich nur noch Englisch. Als ich heute geskypt habe, dauerte es manchmal nur etwas bis mir deutsche Wörter einfielen. Als ich Mittwoch aber in der Kirche einen Jungen aus der Nähe meiner Heimatstadt traf und wir uns auf Deutsch unterhalten haben, war es echt schwer, nicht ins Englische zu wechseln, weil wir ja von Amerikanern umgeben waren. Ich hätte echt nicht gedacht, dass es so schnell geht, da ich besonders in den ersten zwei Wochen noch sehr viel Kontakt nach Deutschland hatte. Ob ich schon auf Englisch träume, weiß ich leider nicht, weil ich bisher noch an keinen meiner Träume wirklich erinnern konnte :(
Ach so, heute (nach 4 Wochen) fiel irgendwem in der Schule dann auch mal auf, dass Englisch nicht meine Muttersprache ist und ich musste einen mündlichen Test machen, um zu sehen, ob ich mich für irgendwelche Hilfprogramme oder so qualifiziere. Der Test ging ca. 45 Minuten und das einzige Problem, das ich hatte war, dass ich das englische Wort für Gartenschlauch nicht wusste. Damit hatte ich am Ende dann 100% und das Computerprogramm meinte, dass ich wohl fließend Englisch spreche. Trifft nicht ganz zu, hat mich aber natürlich gefreut :D (Oh und an einem Hilfsprogramm muss ich auch nicht teilnehmen.) Über die Schule an sich werde ich denke ich dann gegen Ende des zweiten Monats mal mehr sagen können :)
Bis spätestens dahin
Caro ♥
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